Der nachfolgende Aufruf wurde in alle Briefkästen in der Stadt Tharandt und über verschiedene Auslagestellen verteilt. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit eines Downloads (Aufruf für Tharandt).
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
in Fördergersdorf, Grillenburg, Großopitz, Kurort Hartha, Pohrsdorf, Spechtshausen, Tharandt:
Seit 800 Jahren gibt es Tharandt, die Dörfer schon länger! Seit 200 Jahren ist Tharandt „Forststadt“. Drei Errungenschaften haben forstliche Nachhaltigkeit begründet – von hier ging die Botschaft aus: akademische Ausbildung der Förster; Einrichtung von Forstbetrieben auf der Grundlage von Vermessung und Bewertung der Wälder; regelmäßige Revision der forstlichen Planung. So wurde Tharandt in der Welt bekannt. Sollte Sachsen, während die Welt nachhaltige Entwicklung anstrebt, nicht doch diesen stolzen Namen bewahren?
Wir sagen JA!
Vor der letzten Kommunalwahl schrieb die CDU in ihr Programm:
Wir wollen:
- Die kommunale Selbständigkeit der Stadt Tharandt nachhaltig sichern.
- Die Entwicklung der Ortsteile Kurort Hartha und Pohrsdorf zu anerkannten Erholungsorten.
- Das Leben in den Gemeinden fördern und die Heimatverbundenheit stärken.
Das wollen wir auch!
Und plötzlich gibt es Interessenten, die Tharandt in einer Nachbargemeinde verschwinden lassen würden. Wo bleibt die kommunale Selbständigkeit? Wo die Heimatverbundenheit? Die Bürgernähe? Soll das nachhaltig sein?
Schluss mit der Braut, die sich nicht traut!
Wir wollen nicht, dass Tharandt einer fragwürdigen Staatspolitik geopfert wird! Wer Kommunen Pflichtaufgaben zuweist, hat auch deren Finanzierung sicherzustellen. Wieso sind die Schlüsselzuweisungen für Großgemeinden pro Einwohner höher als für kleinere? Warum zahlen dann kleinere Gemeinden dieselbe Kreisumlage pro Kopf wie große? Im demokratischen Staat sind Bürgerinnen und Bürger überall gleichviel wert – wir denken, auch für unsere Staatsregierung.
Dies ist doch kein Feudalstaat!
Manche Gegenden eignen sich für Landwirtschaft oder Weinbau; manche Standorte sind günstiger für Industrie und Gewerbe, einige Großstädte bildeten sich aus historischen Gründen heraus. Hier haben wir den Tharandter Wald. Tharandt hat den Hochschulstandort für Förster, hat schmucke, touristisch entwickelte Dörfer mit staatlich anerkanntem Prädikat. Handel und Gewerbe kann da nur kleinteilig strukturiert sein. Wir haben aber gut erreichbare Kinderkrippen, Kindergärten, Grundschulen und ein Gymnasium. Bürgernahe Verwaltung ist hier möglich. Was verspricht man sich von kommunalen Entscheidungen fernab vom Geschehen?
Die Staatsregierung muss Vielfalt erhalten – deshalb die Stadt Tharandt!
Der tätige Einsatz der Einwohnerschaft und zahlreicher Vereine macht diese Stadt wohnlich und liebenswert. Ihre Überschaubarkeit hat geholfen, dass alle Ortsteile aufblühten. Können wir diese Lebensqualität erhalten, wenn wir unsere eigenständige Rolle verkaufen und zur Peripherie einer vierzigtausend Einwohner Kommune werden? Haben die Wähler den Stadtrat beauftragt, die Eingemeindung in eine Nachbarstadt zu betreiben?
Dürfen parteipolitische Gründe Druck auf Tharandt machen, seine Autonomie aufzugeben? Wem bringt es Vorteil, wenn Tharandt eingemeindet wird?
Freital bleibt Freital Tharandt bleibt Tharandt!
Dorfhain gehört durch die Staatsregierung anständig entschuldet! Es kann doch kein Problem sein, frühere Fehlentscheidungen auszugleichen. Ein Freibad ist in dieser Landschaft wichtig warum bleibt die finanzielle Last und das Risiko bei der Gemeinde?
Die Straßenverbindungen zum Kurort Hartha und nach Tharandt sind gut und kurz. Die Eingemeindung nach Freital ist raumplanerisch nicht sinnvoll. Der Staat, der kleine Gemeinden unter 5000 Einwohner zur Eingemeindung zwingt, muss es auch sinnvoll regeln dem Zusammengehen mit Tharandt stünde nichts im Wege.
Wir halten Tharandt für eine Stadt, die in ihrer Größe in die Landschaft passt!
Die finanzielle Situation unserer Stadt lässt erwarten, dass Investitionen Schritt für Schritt wieder möglich werden: Bürgermeister, Verwaltung und Stadträte haben erstaunlich erfolgreich gewirtschaftet. Ein kontinuierlicher Schuldenabbau, ein konsolidierter Haushalt mit Aussicht auf wachsende Überschüsse (siehe Amtsblatt vom 15. Februar 2012) zählen mehr als Hochzeitsversprechen , die schneller gemacht als gehalten sind. In mancher Großkommune beklagen sich Ortsteile, dass sie im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung im Stadtrat unterrepräsentiert sind.
Glauben Sie keinen Versprechungen – lassen Sie uns das Heft in der Hand behalten!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger:
Wir haben in Tharandt guten Grund, uns selbstbewusst gegen Bestrebungen zu stellen, die diese traditionsreiche Stadt im Dresdner Stadtumland aufgehen lassen wollen. Zwar ist manches verbesserungswürdig. Wäre es anders – es wäre ein Wunder! Doch Tharandt kann eigenständig bleiben, kein Grund spricht dagegen.
Stehen Sie zu unserer Stadt. Es liegt in Ihrer Hand!
Entscheiden Sie sich für Tharandt!
Schreiben Sie uns Ihre Meinung: kontakt@tharandtel.de